Dei Anzahl der Teilzeitbeschäftigten steigt deutlich

Immer mehr Beschäftigte arbeiten in Teilzeit oder in Minijobs. Während früher fast nur Frauen diese Beschäftigungsformen ausübten, sind es aktuell auch immer mehr Männer. Betroffene müssen jedoch mit Auswirkungen auf die gesetzliche Altersabsicherung rechnen.

8.4.2024 (verpd) Umfragen belegen, dass fast jeder dritte abhängig Beschäftigte unter 65 Jahren mittlerweile in Teilzeit oder als Minijobber arbeitet. Vor 20 Jahren war es nur jeder sechste. Allerdings besteht bei einer verringerten Wochenarbeitszeit ein erhöhtes Risiko, dass es zu finanziellen Problemen im Alter kommen kann – wenn man nicht rechtzeitig vorsorgt.

In Deutschland ist die Zahl der abhängig Beschäftigten im Alter von unter 65 Jahren, die in Teilzeit oder als geringfügig Beschäftigte wie Minijobs arbeiten, von 1991 auf 2023 von unter 5,0 Millionen auf über 11,0 Millionen angewachsen. Das ist eine Zunahme um 123 Prozent und damit um mehr als das Doppelte.

Insgesamt hat sich die Anzahl aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im genannten Alter jedoch nur um zehn Prozent, nämlich von 31,4 Millionen auf 34,6 Millionen Arbeitnehmer, erhöht.

Während 1991 von allen abhängig Beschäftigten knapp 16 Prozent in Teilzeit oder in Minijobs arbeiteten, waren es 2023 fast 32 Prozent. Dies belegen neuste Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) auf Basis des Mikrozensus. Hier handelt es sich um eine jährliche repräsentative Befragung von je rund einem Prozent der Bevölkerung, also weit über 800.000 Personen.

Teilzeitarbeit: Immer noch eine Frauendomäne

Die Destatis-Daten belegen zudem, dass seit Jahren deutlich mehr Frauen als Männer in Teilzeit oder als Minijobber beschäftigt sind. Von allen 11,0 Millionen Teilzeittätigen und geringfügig Beschäftigten unter 65 Jahren waren letztes Jahr über 82 Prozent Frauen und weniger als 18 Prozent Männer.

Früher war der Anteil der Frauen sogar noch höher: 1991 waren von allen Teilzeitbeschäftigten und Minijobbern sogar 93 Prozent Frauen und nur knapp sieben Prozent Männer.

Doch auch immer mehr Männer wählen eine Teilzeittätigkeit

Konkret arbeiteten letztes Jahr von den über 16,6 Millionen sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen knapp 55 Prozent und damit fast 9,1 Millionen in Teilzeit oder als geringfügig Beschäftigte. Gegenüber 1991 hat sich die Anzahl der weiblichen Teilzeitarbeiter und Minijobber bis 2023 beinahe verdoppelt – 1991 arbeiteten noch rund 4,6 Millionen Frauen in einer solchen Beschäftigungsform.

Noch deutlicher ist der Anstieg bei den Männern. 2023 waren von fast 18,0 Millionen Männern, die als Arbeitnehmer tätig waren, weniger als elf Prozent und damit knapp 2,0 Millionen Teilzeitarbeiter oder Minijobber. Vor über 30 Jahren waren sogar weniger als zwei Prozent der männlichen Arbeitnehmer in Teilzeit oder in einem Minijob.

Allerdings ist die Zahl der Männer, die eine geringfügige Beschäftigung oder eine Teilzeitarbeit ausüben, im gleichen Zeitraum um knapp das Sechsfache gestiegen. 1991 waren nur 344.000 Männer als Minijobber oder in Teilzeit tätig.

Weniger Arbeitszeit – weniger Einkommen – weniger Rente

Wer eine Teilzeitarbeit anstrebt, sollte jedoch wissen, dass bereits Vollzeitbeschäftigte mit erheblichen Lücken zwischen ihrem letzten Nettoeinkommen und der voraussichtlichen gesetzlichen Rentenhöhe rechnen müssen.

Bei Teilzeitbeschäftigten und Minijobber ist die Differenz sogar noch höher, da ihre Rentenansprüche aufgrund der im Laufe der Jahre geleisteten niedrigeren Beiträge an die Rentenversicherung noch geringer ausfallen als bei den Vollzeitbeschäftigten.

Es ist daher nicht nur für Vollzeitbeschäftigte, sondern insbesondere auch für jeden, der ausschließlich einer Teilzeitarbeit oder einem Minijob nachgeht, wichtig, frühzeitig für das Alter vorzusorgen. Entsprechende Lösungen bietet die private Versicherungswirtschaft an.

Wer genau wissen möchte, wie hoch der Unterschied zwischen seinem bisherigen Einkommen und der zu erwartenden Rente sein wird, kann sich dazu von einem Versicherungsfachmann beraten lassen. Auch wenn auf den ersten Blick kein finanzieller Spielraum für eine ausreichende Altersvorsorge besteht, ergeben sich durch eine gründliche Analyse mit fachmännischer Hilfe oftmals dennoch realisierbare Lösungen.